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Frag nicht nach SonnenscheinOverlay E-Book Reader

Frag nicht nach Sonnenschein

Roman | Sophie Kinsella


2017 Goldmann Verlag; Bantam Press
544 Seiten
ISBN: 978-3-641-19143-6

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Kurztext / Annotation
Katie Brenner aus dem ländlichen Somerset hat einen Job in ihrer Traumstadt ergattert: London! Die Lockenmähne wird gebändigt, der unfeine Dialekt abgelegt - und das Großstadtleben kann beginnen. Doch Katies Chefin Demeter entpuppt sich als Tyrannin, die sie nicht nur dazu verdonnert, ihr den Ansatz nachzufärben, sondern sie auch aus heiterem Himmel wieder feuert. Warum musste Katie sich auch in Demeters Affäre Alex verlieben? Zum Glück braucht Katies Vater just in diesem Moment ihre Hilfe: Die heimische Somerset-Farm soll zum Glampingplatz werden. Und als der tatsächlich zum begehrten Reiseziel wird, tauchen dort plötzlich Demeter und Alex auf ...

Sophie Kinsella ist ehemalige Wirtschaftsjournalistin. Ihre romantischen Komödien und Shopaholic-Romane werden von einem Millionenpublikum verschlungen und erobern regelmäßig die Bestsellerlisten. Sie lebt mit ihrer Familie in London.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

KAPITEL EINS

Erstens: Es könnte schlimmer sein. Dieses ewige Pendeln zur Arbeit könnte erheblich schlimmer sein - ich muss es mir nur immer wieder sagen. Zweitens: Es ist den Aufwand wert. Ich will in London leben, ich will es einfach, und das Pendeln gehört nun mal dazu. Es gehört zum Abenteuer London wie die Tate Modern Gallery.

(Wobei es allerdings ganz anders ist als die Tate Modern Gallery. Schlechtes Beispiel.)

Mein Dad sagt immer: Wenn du dich nicht traust, mit den großen Hunden zu spielen, dann bleib doch unter der Veranda. Aber ich will mit den großen Hunden spielen. Deshalb bin ich hier.

Wie dem auch sei, mein zwanzigminütiger Weg zum Bahnhof ist nett. Tut sogar gut. Die graue Dezemberluft ist kalt wie Stahl in meiner Brust, aber ich fühle mich bestens. Der Tag hat begonnen. Ich bin unterwegs.

Mein Mantel ist ziemlich warm, obwohl er nur 9 £ gekostet hat und vom Flohmarkt stammt. Auf dem Etikett stand CHRISTIN BIOR, aber das habe ich zu Hause gleich rausgeschnitten. Wenn man da arbeitet, wo ich arbeite, kann man unmöglich einen Mantel tragen, in dem CHRISTIN BIOR steht. Es muss schon ein echtes Etikett von Christian Dior sein. Oder irgendwas Japanisches. Oder vielleicht ganz ohne Etikett, weil man sich seine Kleider selbst näht, aus original Vintage-Stoffen, die man bei Alfies Antiques gefunden hat.

Aber nicht CHRISTIN BIOR.

Als ich mich dem Bahnhof Catford Bridge nähere, wird mir ganz flau im Magen. Ich darf heute auf gar keinen Fall zu spät kommen. In letzter Zeit kriegt meine Chefin ständig einen Anfall, weil die Leute »eintrudeln, wann sie wollen«, also habe ich mich heute extra zwanzig Minuten früher auf den Weg gemacht für den Fall, dass irgendwas dazwischenkommt.

Ich ahne es schon: Heute kommt so richtig was dazwischen.

In letzter Zeit gibt es immer wieder Behinderungen auf unserer Strecke, und Züge fallen ohne Vorwarnung aus. Dabei kann man in der Londoner Rushhour doch nicht einfach so Züge ausfallen lassen! Was sollen denn all die Leute machen, die mit diesen Zügen fahren wollten? Sich in Luft auflösen?

Als ich die Sperre passiere, sehe ich bereits, was sie machen. Dicht an dicht drängen sie sich auf dem Bahnsteig, behalten die Anzeigetafel im Blick, schieben sich vor, spähen die Schienen entlang, ignorieren einander mit finsteren Mienen, alles gleichzeitig.

O Gott. Es müssen mindestens zwei Züge ausgefallen sein, denn da warten bestimmt drei Ladungen von Fahrgästen, die sich bis ganz an die Bahnsteigkante drängeln. Wir haben Mitte Dezember, aber Weihnachtsstimmung herrscht hier nicht gerade. Alle sind viel zu verspannt und verfroren und montagmorgenmäßig. Weihnachtlich sind hier höchstens ein paar mickrige Lichterketten und die Warnhinweise zum öffentlichen Nahverkehr während der Feiertage.

Ich straffe die Schultern, stürze mich ins Gewühl und seufze vor Erleichterung, als ein Zug in den Bahnhof einfährt. Nicht dass ich diesen Zug kriegen könnte (den ersten Zug kriegen? Zu schön, um wahr zu sein). Die Fahrgäste werden an die beschlagenen Scheiben gepresst, und als die Türen aufgehen, steigt nur eine einzige Frau aus, und die hat ihre liebe Not, dem Gedränge zu entkommen.

Trotzdem schiebt mich die Menge vorwärts, irgendwie zwängen sich ein paar Leute in den Zug, und als dieser abfährt, bin ich auf dem Bahnsteig ein gutes Stück nach vorn gerückt. Jetzt muss ich nur noch meinen Platz verteidigen und aufpassen, dass sich dieser dürre Typ mit den gegelten Haaren nicht vordrängelt. Ich habe meine Ohrhörer rausgenommen, damit ich die Ansagen verstehen kann und mitbekomme, was um mich herum passiert.

In London ist das Fahren mit der U-Bahn wie ein Krieg, ein unablässiger Kampf um Geländegewinn. Zentimeterweise r