Buchhandlung Hofer

Suche

EscapeOverlay E-Book Reader

Escape

Thriller | David Baldacci


2015 Heyne; Grand Central
624 Seiten
ISBN: 978-3-641-16405-8

Rezension verfassen

€ 9,99


in den Warenkorb
  • EPUB sofort downloaden
    Downloads sind nur für Kunden mit Rechnungsadresse in Österreich möglich!
  • Als Taschenbuch erhältlich
Kurztext / Annotation
Spezialagent John Puller jagt den meistgesuchten
Verbrecher Amerikas - seinen eigenen Bruder

Noch nie ist es einem Gefangenen gelungen, aus Amerikas bestgesichertem Militärgefängnis auszubrechen. Bis jetzt. Der Flüchtling: Robert Puller, Hochverräter und nun meistgesuchter Verbrecher Amerikas. Sein Bruder John ist der beste Spezialagent der Militärpolizei - und wird auf den Fall angesetzt. Widerstrebend nimmt er die Fährte auf, noch immer kann er nicht an die Schuld seines Bruders glauben. Aber bald merkt er, dass er Robert finden muss - damit ihn nicht viel gefährlichere Gegner finden. Es macht die Sache nicht gerade leichter, dass ihm eine attraktive Agentin zugeteilt wird, die ihm helfen soll, aber o ensichtlich ganz eigene Pläne verfolgt. Als sich immer dubiosere Gruppen an der landesweiten Suche nach Robert beteiligen, weiß Puller, dass nicht nur Roberts, sondern auch sein eigenes Leben auf dem Spiel steht.

David Baldacci, geboren 1960 in Virginia, arbeitete lange Jahre als Strafverteidiger und Wirtschaftsjurist in Washington, bevor er sich ganz dem Schreiben widmete. Sämtliche Thriller von ihm landeten auf der New York Times-Bestsellerliste. Mit über 150 Millionen verkauften Büchern in 80 Ländern zählt er zu den beliebtesten Autoren weltweit.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

 

1

Das Gefängnis sah aus wie der Campus eines Kleinstadt-Colleges, nicht wie ein Ort, an dem Männer zehn und mehr Jahre wegen Verbrechen einsaßen, die sie in der Uniform der Armee der Vereinigten Staaten begangen hatten. Es gab keine Wachtürme, dafür zwei versetzt stehende, vier Meter hohe Sicherheitstürme, bewaffnete Patrouillen und genug Überwachungskameras, um jeden Millimeter des Geländes im elektronischen Blick zu behalten.

Die United States Disciplinary Barracks befanden sich am nördlichen Ende von Fort Leavenworth, direkt am Ufer des Missouri, auf vierzig bewaldeten Morgen im Hügelland von Kansas - eine Erhebung aus Ziegeln und Stacheldraht, die ein grüner Daumen errichtet hatte. Es war das einzige militärische Hochsicherheitsgefängnis für Männer in den Vereinigten Staaten, bekannt unter der Abkürzung USDB oder kurz »DB«.

Sechs Kilometer südlich des DB befand sich eine Haftanstalt für Zivilisten, eines von drei Gefängnissen auf dem Gelände von Fort Leavenworth. Zusammen mit der Regionalen Justizvollzugsanstalt der Streitkräfte, ebenfalls ein Militärgefängnis, befand sich eine vierte, privat geführte Anstalt in Leavenworth, womit die Gesamtzahl der Insassen aller vier Gefängnisse auf etwa fünftausend Personen stieg. Das Fremdenverkehrsamt von Leavenworth, das offensichtlich jede bekannte Einrichtung in der Gegend touristisch ausschlachten wollte, um Besucher anzulocken, hatte diese außergewöhnliche Ansammlung von Knästen mit dem Slogan »Lebenslang in Leavenworth« in die Werbebroschüren eingeflochten.

Regierungsgelder flossen durch diesen Teil von Kansas, schwappten wie eine Flut aus grünen Papierheuschrecken über die Grenze nach Missouri, kurbelten die lokale Wirtschaft an und füllten die Kassen von Läden, Schnellrestaurants und anderen Etablissements, in denen die Soldaten mit geräucherten Rippchen, kaltem Bier, schnellen Autos und billigen Nutten versorgt wurden.

Im DB saßen ungefähr 450 Häftlinge ein. Die Gefangenen waren in ausbruchsicheren Zellen untergebracht, darunter eine Special Housing Unit oder SHU, eine Isolationshaftzelle. Die Mehrzahl der Insassen war wegen Notzuchtvergehen hier. Sie waren größtenteils jung, ihre Haftstrafen lang.

Im Schnitt befanden sich an jedem beliebigen Tag etwa zehn Häftlinge in Einzelhaft, während die anderen im normalen Trakt untergebracht waren. Es gab keine Gitter an den Türen; sie bestanden aus festem Metall, und am Boden war ein Schlitz eingelassen, durch den die Tabletts mit dem Essen geschoben wurden. Diese Öffnung ermöglichte es obendrein, dem Gefangenen eiserne Fußfesseln anzulegen, wenn er transportiert werden musste.

Im Gegensatz zu anderen Staats- und Bundesgefängnissen wurde im DB Wert auf Disziplin und Respekt gelegt. Es gab keine Machtkämpfe zwischen den Häftlingen und dem Aufsichtspersonal. Hier herrschte das Militärgesetz, und die häufigste Antwort der Gefangenen lautete »Yes, Sir!«, dicht gefolgt von »No, Sir!«, wie auf dem Apellplatz.

Das DB verfügte über einen Trakt mit Todeszellen, in dem zurzeit ein halbes Dutzend verurteilte Mörder saßen, darunter der Fort-Hood-Killer. Außerdem gab es eine Hinrichtungskammer. Nur die Anwälte und Richter konnten entscheiden, ob einer der Bewohner der Todeszellen jemals in Kontakt mit der tödlichen Injektionsnadel kam - und das wahrscheinlich erst nach Jahren und Millionen von Dollar an Anwaltshonoraren.

Der Tag war schon lange in die Nacht übergegangen. Die Lichter einer zivilen Piper Cherokee, die vom nahen Sherman Airfield abhob, waren die einzigen Anzeichen von Aktivität. Es war jetzt still, doch eine düstere Unwetterfront, die sich bereits seit geraumer Zeit zusammenbraute, rückte aus dem Norden heran. Ein weiteres Tiefdrucksystem, das sich in Texas gebildet hatte, donnerte wie ein Güterzug mit defekten Bremsen auf den Mittelwesten zu und würde bald auf seinen nördlichen Gegenpart stoßen, was eine meteorologische Schlacht epi