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Das GeflüsterOverlay E-Book Reader

Das Geflüster

Niemand hat es gesehen. Doch alle haben etwas gehört. - Roman. »Nie wurde spannender über moderne Frauen geschrieben - unvergessliche Charaktere, Nervenkitzel pur!« Claire Douglas | Ashley Audrain


2024 Penguin Verlag; Pam Dorman Books/viking, New York 2023
352 Seiten
ISBN: 978-3-641-28118-2

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Kurztext / Annotation
Das Geflüster begann lange vor dem Unfall in der Harlow Street. Denn wo Rauch ist, ist auch Feuer. Wo Freundschaft, Neid. Und hinter jeder Lüge verbirgt sich eine verheerende Wahrheit.
Bevor der Sommer zu Ende geht, versammelt sich die Nachbarschaft der Harlow Street zu einem Gartenfest. Getränke fließen bis spät in die Nacht und alles scheint perfekt - vor allem die Gastgeberin. Bis zu dem Moment, als Whitney vor aller Augen die Fassung verliert, weil ihr neunjähriger Sohn Xavier nicht gehorchen möchte. Die emotionale Entgleisung sorgt für Getuschel hinter vorgehaltener Hand. Als Xavier nur wenige Monate später aus seinem Kinderzimmerfenster stürzt, ist der Skandal unvermeidbar und das Urteil schnell gefällt. Doch in dieser Nachbarschaft ist niemand so vollkommen, wie er vorgibt zu sein. Im Laufe einer Woche spitzen die Dinge sich zu: Während Xavier zwischen Leben und Tod schwebt, müssen sich die Frauen in der Harlow Street ihren eigenen Abgründen stellen.

»Das Geflüster« ist ein mitreißenden Pageturner über vier Frauen, deren Leben sich verändert, als das Undenkbare passiert - und über das, was zerbricht, wenn gute Menschen unverzeihliche Entscheidungen treffen.

»Das Ende dieses Romans ist ein derartiger Hammer, dass Sie es zweimal lesen müssen, um es zu glauben.« New York Times

Ashley Audrain wuchs außerhalb von Toronto auf, studierte Medienwissenschaften und arbeitete viele Jahre im Bereich Public Relations unter anderem im Verlagswesen. Heute lebt sie als freie Autorin mit ihrer Familie in Toronto. Ihr Debütroman »Der Verdacht« begeisterte Lektorinnen und Lektoren in aller Welt; lange vor Erscheinen verkauften sich die Übersetzungsrechte in über 30 Länder.



Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

September
Im Garten der Loverlys

Wie sich die Erwachsenen im Garten des teuersten Hauses der Straße gegenseitig mustern und dabei so aufgesetzt freundlich sind, erinnert an das Tierreich. Alle zieht es zu den attraktivsten Gästen. Man hat sich zu einem Familiennachmittag unter Nachbarn versammelt, der Kinder wegen, die sich in ihrer eigenen Welt befinden. Die Männer tragen ihre guten Schuhe und die Frauen Accessoires, die nicht spielplatztauglich sind, und alle unterhalten sich sehr gepflegt.

Das Essen kommt vom Cateringservice. In großen Stahlwannen wird das Craftbeer gekühlt, auf Holzbrettchen sind Miniburger und mit Pommes frites überquellende Papiertütchen angerichtet. Mit breiten Seidenschleifen zugebundene Partytüten liegen bereit. Für jedes Kind eine, erkennbar an den mit Zuckergussnamen beschrifteten Cookies.

Vor dem hinteren Zaun steht eine Reihe großer Bäume, gerade erst gepflanzt und von einem Kran an Ort und Stelle gehoben. Der unerfreuliche Fußweg dahinter, auf dem die Bewohner der vier Straßen weiter gelegenen, bezuschussten Wohnungen unterwegs sind und dessen Gullys bei Regen überfließen, ist nicht zu sehen. Der Rasen ist von einem phänomenalen Grün und mit einem Bewässerungssystem ausgestattet. Die Terrasse vor der Küche aus poliertem Beton wird von sorgfältig arrangierten Buchsbaumkübeln eingefasst. Es gibt einen Schuppen, der eigentlich mehr ist als das, mit einer Schwingtür und ordentlicher Beleuchtung.

Drei Kinder gehören zu diesem hoch aufragenden Haus, das, eigentlich undenkbar in diesem Stadtgebiet, zwei Parzellen beansprucht. Die dreijährigen Zwillinge, ein Junge und ein Mädchen, tragen zueinander passende Kleidung aus gestreiftem Baumwollkrepp. Sie haben der Mutter dieses avantgardistischen Hauses erlaubt, ihnen das Haar ordentlich mit Wasser zu kämmen und zu scheiteln. Der ältere Bruder, neunjährig, behält beharrlich seine Sportsachen vom Vorjahr mit fleckigem T-Shirt an. Die Gäste werden sich fragen, ob Kakao oder Blut. Aber Whitneys Mann hat ihr gut zugeredet, fünfzehn Minuten vor Partybeginn nur die allernötigsten Konflikte auszutragen.

Um 15.30 Uhr ist es ihr endlich gelungen, den Drang, ihm dieses Sportshirt vom Körper zu reißen und ihn in das taubenblaue Polohemd zu stecken, das sie extra für diese Party besorgt hat, abzuschütteln. Und auch die Anspannung, die einen als Gastgeberin befällt, hat sie abgelegt, und nun lässt sie sich von dem Gefühl berauschen, dass alle ihren Spaß haben. Die Gäste sind beeindruckt. Das kann sie ihren Blicken und ihren verstohlenen Gesten entnehmen, mit denen sie einander, so wie sie es erhofft hat, auf Details aufmerksam machen. Sie denkt an die Fotos, die heute Abend in den sozialen Medien auftauchen werden. Die Unterhaltung ist lebhaft, von Gelächter unterbrochen, und diese heitere Atmosphäre erfüllt sie mit Genugtuung.

Mara aus dem Nachbarhaus kommt nicht. Schuld daran ist der Lärm. Die Einladung auf Büttenpapier, die vor einem Monat auch in ihrem Briefkasten lag, ist sofort ins Altpapier gewandert. Sie weiß, dass diese Nachbarn Leute wie sie und Albert eigentlich nicht dabeihaben wollen, weil sie denken, sie hätte im Grunde genommen nichts beizutragen. Ihre über die Jahrzehnte erworbene Weisheit ist diesen Frauen, die bereits alles zu wissen glauben, vollkommen egal. Aber das ist in Ordnung. Durch die Ritzen des Bretterzauns sieht und hört sie alles, was sie wissen muss, während sie in ihrem eigenen Garten beschäftigt ist. Sie jätet Unkraut, bis ihr Kreuz so schmerzt, dass sie sich auf dem vermoosten Gartenstuhl erholen muss. Sie entdeckt etwas in den sattgrünen Blättern ihres Hortensienbuschs und schüttelt ihn. Ein Papierflugzeug trudelt im Sturzflug zu Boden. Wieder eines, das sie übersehen hat. Donnerstagmorgen hat sie mehrere in ihrem Garten gefunden. Als sie sich vorbeugt, hört sie Whitneys Stimme, die ihre Gäste übertönt und das Ehepaar von gegenüber begrüßt.<