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Ostwind 2Overlay E-Book Reader

Ostwind 2

Das Buch zum Film | Lea Schmidbauer; Kristina Magdalena Henn


2015 Cbj
160 Seiten; 21,5 cm x 13,5 cm; ab 10 Jahre
ISBN: 978-3-641-17067-7

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€ 8,99


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Kurztext / Annotation
Sommerferien mit Ostwind, Mika ist überglücklich. Doch dann entdeckt sie eigenartige Verletzungen an Ostwinds Bauch. Noch dazu steht Kaltenbach kurz vor der Pleite! Schweren Herzens entscheidet sich Mika, an einem Vielseitigkeitsturnier teilzunehmen, bei dem ein hohes Preisgeld winkt. Aber während des Trainings läuft Ostwind einfach davon. Mika folgt dem schwarzen Hengst tief in den Wald, bis aus dem Dickicht eine magisch anmutende Schimmelstute erscheint. Die beiden Pferde umtanzen sich liebevoll. Plötzlich taucht ein fremder Junge namens Milan auf. Er behauptet, die Stute sei ihm entflohen und er könne Mika helfen, das Turnier zu gewinnen. Was hat es wirklich mit Milan auf sich? Kann Mika Kaltenbach retten?

Lea Schmidbauer wurde 1971 in Starnberg am Starnberger See geboren. Sie studierte ein paar Semester Amerikanische Kulturgeschichte, bevor sie sich an der Filmhochschule in Mu?nchen bewarb. Seit 2007 schreibt sie Drehbu?cher fu?r Kinofilme und die Pferdeabenteuerreihe »Ostwind«. Lea Schmidbauer lebt und arbeitet in Mu?nchen und als Teilzeitlandwirtin in einem kleinen Dorf in Mittelfranken, wo auch ihr Islandpony Penny zu Hause ist.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

3. Kapitel

Das altehrwürdige Gutshaus glitzerte in der Sommersonne und Mikas Gesichtszüge erhellten sich, als sie endlich in das große Tor des Gestütes einbog. Und da war auch ihre Großmutter! Sie stand neben einer hübschen jungen Frau mit braunen Locken, die einen Wallach in einen Pferdeanhänger bugsierte. Mika wollte sich gerade bemerkbar machen, als sie das Gesicht ihrer Großmutter sah. Sie sah aus, als wäre sie in den vergangenen Monaten um Jahre gealtert.

»Charlotte!«, sagte Maria Kaltenbach und sah die junge Frau fast flehend an. »Willst du dir das nicht noch mal überlegen? Du reitest hier seit du sechs Jahre alt bist.«

Charlotte sah betreten zu Boden. »Tut mir leid, Frau Kaltenbach. Ich weiß, ich habe Ihnen viel zu verdanken, aber bei Sasse haben sie jetzt diese neue Gegenstromanlage und einen Reitplatz mit Flutlicht. Ich will mit Attila einfach noch mehr erreichen und ...«

Maria hob die Hand. »Schon gut«, sagte sie, aber es klang ganz und gar nicht gut.

Charlotte klappte die Rampe des Anhängers zu. »Danke. Für alles«, sagte sie und reichte ihrer alten Lehrerin die Hand. Doch Maria Kaltenbach drehte sich wortlos um und ging in Richtung der Stallungen davon. Charlotte warf einen letzten traurigen Blick auf Kaltenbach, dann stieg sie ins Auto.

Stirnrunzelnd sah Mika ihrer Großmutter nach. Was war los? »Mann!«, rief sie erschrocken aus, als sie plötzlich rücklings umkippte. Das zweite Mal an diesem Tag! Doch diesmal fiel sie wenigstens weicher, nämlich in eine Schubkarre voller Heu, die ihr jemand in die Kniekehlen geschoben hatte. Und dieser Jemand war natürlich Sam. Der sie frech angrinste, während er sie über den Hof schob. »Taxi gefällig?«

Mühsam rappelte Mika sich in der schwankenden Schubkarre auf. »Ja, vor zwei Stunden!«, sagte sie vorwurfsvoll. »Hast du meine SMS nicht gekriegt?« Sam grinste reumütig.

»Doch, tut mir leid. Aber der Traktor ist immer noch nicht repariert und für den Führerschein spar ich noch. Außerdem wollte ich dir den ganzen Weg in der Schubkarre ersparen.« Nach diesen Worten blieb er stehen und kippte seine Ladung behutsam vor den Treppen des Gutshauses aus.

»Na, dann: danke«, lenkte Mika ein und umarmte ihn. Sam musste sich richtig dabei strecken, denn die »kleine« Mika überragte ihn mittlerweile um fast einen Kopf.

»Solltest du nicht in Paris sein?«, fragte Sam und grinste sie dabei wissend an. Mika zuckte unbestimmt die Schultern.

»Ich hatte so ein komisches Gefühl«, erklärte sie Sams Rücken. Sam hatte nämlich mittlerweile ihren Rucksack geschnappt und verschwand gerade vor ihr im Haus. An der Tür blieb Mika noch einmal stehen und drehte sich um. Sie atmete tief und zufrieden ein: Kaltenbach. »Wenigstens ist hier alles wie immer«, sagte sie glücklich, legte die Hand auf die Türklinke - und hielt den Knauf in der Hand.

Mika und Sam saßen nebeneinander auf dem Dach vor Mikas Zimmer und beobachteten Tinka, die ohne Sattel und Trense auf ihrem Pony Archibald saß und offensichtlich Mika und Ostwind nacheiferte. Leider interessierte sich der dickköpfige Schecke aber weitaus mehr für das saftige grüne Gras unter seinen Hufen. Sam und Mika mussten grinsen.

»Es ist so schön ruhig hier«, sagte Mika und ließ den Blick weitläufig über den Hof schweifen. Außer der schimpfenden Tinka war weit und breit niemand zu sehen. Sie sah Sam fragend an.

»Irgendwie SEHR ruhig. Wo sind denn eigentlich ... alle?« Sam sah plötzlich sehr ernst aus.

»Viele sind mit Michelle zu Sasse rüber. Ins Leistungszentrum.« Sam schnaubte verächtlich. »Und als klar war, dass es dieses Jahr keine 'Kaltenbach Classics' geben wird, haben wir nochmal zwei Drittel verloren.«

»Kein Turnier?« Mika machte große Augen. Sam schüttelte düster den Kopf.

»Früher gab es immer 'ne ellenlange Warteliste für einen Trainingsplatz und jetzt ...« Er stand auf. »Aber lass dir das lieber von deiner Großmutter erzählen. Ich mu